Doch woran liegt dieser alarmierende Mangel an qualifizierten Fachkräften im Handwerk? Die Ursachen lassen sich grob in die „drei D“ einteilen:
Demografie: Unsere Gesellschaft altert, und die Zahl der Erwerbstätigen, die in den Ruhestand gehen, übersteigt die der jungen Nachwuchskräfte. Dieses Problem wird in den kommenden Jahren weiter an Brisanz gewinnen.
Digitalisierung: Die fortschreitende Digitalisierung verändert nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch ganze Branchen. Traditionelle Berufe werden obsolet, während neue mit ganz neuen Qualifikationsanforderungen entstehen. Dies stellt das Handwerk vor die Herausforderung, mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten.
Dekarbonisierung: Im Bestreben, CO2-Emissionen zu reduzieren, entstehen neue Berufe im Bereich der Klima- und Umwelttechnik. Doch auch hier fehlt es an Fachkräften mit den erforderlichen Qualifikationen.
Die Konsequenzen des Fachkräftemangels sind gravierend. Immer mehr Unternehmen sehen sich in vielen Regionen und Branchen gezwungen, offene Stellen nicht mit geeigneten Fachkräften besetzen zu können. Dies gefährdet nicht nur die Wertschöpfung, sondern kann langfristig dazu führen, dass Unternehmen ihre Angebote einschränken oder sogar Aufträge ablehnen müssen. Dies wiederum hat Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft.
Besonders im Handwerk sind die Nachwuchs-Engpässe spürbar. Vom Elektroniker über den Gebäudetechniker bis hin zum Heizungstechniker – in vielen Handwerksberufen mangelt es an Nachwuchs. Auch im Pflege- und Gesundheitswesen sowie auf höheren Qualifikationsstufen gibt es einen eklatanten Personalmangel. Erzieher und Erzieherinnen sowie IT-Fachkräfte gehören ebenfalls zu den Engpassberufen. Selbst auf Expertenebene, wie bei Ärzten und anderen medizinischen Berufen, ist die Lage besorgniserregend.
Unternehmen können dem Fachkräftemangel entgegenwirke, indem sie verstärkt Ausbildungsangebote, Umschulungsprogramme und die Förderung von Weiterbildungen anbieten. Nur so kann das Handwerk und die gesamte Wirtschaft langfristig erfolgreich und wettbewerbsfähig bleiben.