Wir schreiben das Jahr zwei nach den pandemiebedingten Absagen und Verschiebungen. Jetzt sieht es mit etwas vorsichtigem Optimismus so aus, als würde der jahrzehntelang erprobte und eingeübte Jahresrhythmus wieder funktionieren können.
„Wir haben das Messer nicht neu erfunden. Sondern weitergedacht.“ – Ein Slogan, der die liebevolle Handarbeit der Messermanufaktur Kleng recht treffend beschreibt. Hier, in der Klingenstadt Solingen, wird eine neue Generation Messer für eine neue Generation von Köchen entwickelt. Und zwar in einer Symbiose aus traditioneller Handwerkskunst, Nachhaltigkeit und innovativen Technologien, beispielsweise aus der Raumfahrttechnik.
Im wahrsten Sinne des Wortes sauber abgeschnitten hat das vom italienischen Hersteller Tecnocut produzierte sowie hierzulande von Oberland Arms designte und unter dem Namen Titan Sepp vertriebene Messer bei der waffenrechtlichen Einstufung durch das BKA.
Die IWA 2022 wirkte zwar etwas ausgedünnt, nichts desto trotz haben einige Messerhersteller in Halle 5 sogar ihre Neuheiten präsentiert. Einer davon, dessen Einsatz hier gewürdigt werden soll, ist die Firma Sandrin aus Norditalien.
Wer die Sailor-Modelle von Denis Budak zum ersten Mal sieht, fühlt sich schnell an die traditionellen Anker-Messer des alteingesessenen Solinger Messerherstellers Otter erinnert. Die Ähnlichkeiten sind auch nicht zufällig:
Am 14. und 15. Mai öffnet die KNIFE 2022 ihre Tore. Sie ist die Nachfolgerin der MesserMacher Messe und wird im Herzen der Klingenstadt Solingen stattfinden – nämlich im Theater und Konzerthaus der Stadt. Das Deutsche Klingenmuseum, das die Messe auch weiterhin veranstaltet, bietet einfach nicht genug Raum für die wachsende Ausstellerzahl.
Ich muss gestehen, ich habe ein wenig gebraucht, um das abgebildete Messer von Stefan Steigerwald zu verstehen und die Verbindung zu so genannten Seglermessern (kurz = SM) herzustellen.
Wenn man erst einmal den Status einer Legende erreicht hat, ist die Vergangenheit, sagen wir – relativ.
Zwei echte Highlights hat das noch junge Jahr 2022 für Messermacher im deutschsprachigen Raum zu bieten – theoretisch, das heißt nämlich dann, wenn sie wirklich trotz Corona-Pandemie stattfinden.
Nicht nur Spanien und Frankreich sind bekannt für regionaltypische und ausgesprochen vielgestaltige Messer-Formen, auch Italien hat in dieser Hinsicht einiges zu bieten.