Aktionsplan „Mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand“

„Selbstständige Frauen sind unverzichtbar für einen vitalen und erfolgreichen deutschen Mittelstand“, heißt es in einer Pressemeldung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Denn mit mehr selbstständigen Frauen könnte zusätzliches Wachstum geschaffen und ein wesentlicher Beitrag für die grüne und die digitale Transformation geleistet werden.
eine Illustration, die eine Gruppe Unternehmerinnen zeigt, die verschiedene Berufe repräsentieren
© Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

18. Dezember 2023

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Daher setzt sich die Bundesregierung für bessere Förderbedingungen für junge Gründerinnen und Unternehmerinnen im Mittelstand ein. In intensiver Zusammenarbeit haben fünf Bundesministerien (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bundesministerium für Gesundheit und die Integrationsbeauftrage der Bundesregierung) und 27 Stakeholder von Verbänden, Netzwerken und wissenschaftlichen Institutionen den Aktionsplan „Mehr Unternehmerinnen für den Mittelstand“ entwickelt. Gemeinsam haben sie über 40 Maßnahmen gebündelt, um mehr Frauen zu motivieren, unternehmerisch tätig zu werden. Ziel ist es zudem, die Leistungen von Frauen in Mittelstand, Handwerk, Gründungen und Start-ups stärker sichtbar zu machen und positive Änderungen für die Berufs- und Lebensperspektiven von Frauen herbeizuführen. Auch soll eine gemeinsame Plattform für eine Vielzahl an existierenden und neuen Maßnahmen sowie Aktivitäten aus unterschiedlichen Bereichen die Unternehmerinnen unterstützen. 

Laut einer KfW Research Sonderauswertung vom März 2023 (Volkswirtschaft Kompakt Nr. 233) wird zwar von den rund 3,8 Mio. kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland jedes fünfte (19,7 Prozent) von einer Chefin geführt und die Anzahl von Frauen in der Leitung eines mittelständischen Unternehmens ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich auf rund 757.000 (+ ca. 150.000) gestiegen. (https://tinyurl.com/Cheffinnen) Doch dass etwa die Suche nach Nachfolgerinnen bei Betriebsübergaben besonders im Handwerk größerer Anstrengungen bedarf, darauf weist auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hin. Hier stehen bis zum Jahr 2030 rund 125.000 Unternehmen zur Übergabe an, doch bislang werden laut einer Umfrage von 2021 nur rund 23 Prozent der Unternehmen von Frauen geführt (2022 bereits 24,2 Prozent). https://tinyurl.com/frauen-handwerk

Um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gesunder Betriebe zu erhalten, sollten jedoch mehr Frauen ein Unternehmen übernehmen. Denn Frauen bringen neue Ideen und Perspektiven in die Wirtschaft ein. Das zahlt sich aus: Internationale Studien zeigen, dass Unternehmen mit einer gemischten Führung oder gemischten Teams auf allen Ebenen innovativer und erfolgreicher sind als reine Männerteams. 

Der gemeinsame Aktionsplan – der aus der BMWK-Initiative „Frauen in Mittelstand, Handwerk, Gründungen und Start-ups“ heraus entwickelt wurde – will genau hier ansetzen und die aktuelle Lage merklich verändern. „Er ist zugleich eine Anregung und ein Appell an die zuständigen Bundesministerien, Unternehmen, Verbände, Netzwerke, an die Wissenschaft und an die selbstständigen Frauen selbst, die darin genannten Maßnahmen mit Leben zu füllen, sie weiterzuentwickeln und eigene Aktivitäten hinzuzufügen. Denn es braucht die gemeinsame Anstrengung vieler, damit mehr Frauen sich eine selbstständige Existenz aufbauen, ein Start-up gründen, ein Unternehmen übernehmen, einen Beruf im Handwerk oder im MINT-Bereich ergreifen oder an die Spitze von Unternehmen, Verbänden, Institutionen und Investitionskomitees kommen können“, heißt es so schön. Nähere Informationen zum Aktionsplan und Download der Broschüre unter https://tinyurl.com/aktionsplan-unterehmerinnen

Über den Autor/in

Miriam von Chamier

Miriam von Chamier

Miriam von Chamier lebt als freie Redakteurin in der Nähe von Köln. Einer der Schwerpunkte ihres Schreibens liegt im Bereich Marketing und B2B. Darüber hinaus ist sie immer auf der Suche nach aktuellen und interessanten Themen, die es lohnen, darüber zu berichten.