Sportoptiken richtig reinigen

Verschmutze Linsen lassen sich bei der Jagd oder auf dem Schießstand nicht vermeiden: Das Okular wird durch die Berührung mit Wimpern oder Haut mit Hautschuppen oder Fett verunreinigt, während das Objektiv zum Beispiel Pulverrückstände von einer Mündungsbremse aufnimmt.
Reinigungssets von Zeiss und Schmidt & Bender für Sportoptiken, wie Zielfernrohre und Ferngläser
© Schmidt und Bender, © Zeiss
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Durch Feuchtigkeit oder Regen entstehen Wasserflecken. Aber Achtung: Die schnelle Reinigung mit dem Jackenärmel oder einem Taschentuch ist nicht empfehlenswert! Diese Vorgehensweise verschmiert lediglich Fett- sowie Staubpartikel auf den Linsen und macht alles nur noch schlimmer. Zerkratzte Linsen und korrodierte Beschichtungen verringern die Transmission des Lichts und verursachen daher Helligkeitsverluste sowie Irritationen, die die Bildqualität verschlechtern. Die Reinigung nach dem Gebrauch einer Optik ist also in jedem Fall notwendig. Durch die richtige Pflege kann ein Zielfernrohr, ein Fernglas oder Spektiv viele Jahre in einem hervorragenden, leistungsfähigen Zustand bleiben. 

Schritt 1: Staub und lose Partikel

Oberstes Gebot: Bei der Reinigung von Objektiv- und Okularlinsen muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Beschichtung oder die Glasoberfläche nicht verkratzt oder anderweitig beschädigt wird. Staub und gröbere Rückstände sollten zunächst mit einem Linsen-Pinsel oder einem Blasebalg entfernt werden. Es ist äußerst wichtig, feinste Staubkörner sorgfältig und schonend zu entfernen, bevor mit der Reinigung der Linsen fortgefahren wird, denn sonst können Mikrokratzer entstehen, die die optische Leistung der Optik beeinträchtigen. Wenn nach der trockenen Reinigung noch lose Verschmutzungen sichtbar sind, können wasserdichte Optiken mit fließendem Wasser abgespült werden.

Mit einem Pinsel wird grober Staub von der Linse eines Zielfernrohres entfernt.

Schritt 2: Tropfenränder und Fingerabdrücke

Verunreinigungen durch Fingerabdrücke, Regenwasser und Fett sollten möglichst sofort entfernt werden, denn solche Verunreinigungen greifen die Linsenbeschichtung an. Achtung: Es ist nicht empfehlenswert, Linsen mit herkömmlichen Lösungsmitteln zu reinigen, da diese den Schmutz nicht entfernen, sondern lediglich verteilen. Auch Papiertücher und Servietten sind absolut ungeeignet.

Eine kombinierte Anwendung von Linsen-Reinigungsspray, auch reiner Alkohol (Ethanol/Isopropanol) ist möglich, und Mikrofasertuch ist optimal. Sobald die Linsen getrocknet sind, kann mit einem speziellen Mikrofaser-Pad nachgearbeitet werden: Mit leicht kreisenden Bewegungen können auf diese Weise zum Beispiel Wasserflecken entfernt werden. Die Reinigung sollte trocken durchgeführt werden, da Feuchtigkeit die Reinigungswirkung beeinträchtigt und zu Schlierenbildung führen kann. Durch die runde Form des Pads ist auch der innere Rand von Objektiv und Okular gut erreichbar. Mikrofasertuch und Mikrofaser-Pad müssen immer penibel sauber sein. Beide können unter fließendem Wasser gereinigt werden, das Tuch kann bei 30 °C in der Waschmaschine gewaschen werden.

 
Eigentlich selbstverständlich: Schutzdeckel schützen die Linsen zuverlässig und sollten nach jedem Gebrauch der Optik geschlossen werden. Für den sicheren Transport gehört das Gerät in eine Schutztasche. © Schmidt und Bender

Hilfsmittel

Spezielle Reinigungskits erleichtern die Schritt-für-Schritt-Reinigung von Optiken, zum Beispiel von Schmidt und Bender oder Zeiss. Hier hat der Kunde alle notwenigen Hilfsmittel aufeinander abgestimmt zur Hand.

No-Gos bei der Linsenreinigung

  • Reihenfolge beachten: 
    Zunächst Staub und lose Partikel entfernen, dann Fett- und Wasserflecken.
  • Kein Aceton, Verdünner, Benzin und andere Lösungsmittel verwenden.
  • Keine Taschentücher, Zewa oder Servietten verwenden.

www.schmidt-bender.de
www.zeiss.de

Über den Autor/in

Adina Riesenberg-Lietz

Adina Riesenberg-Lietz

Adina Riesenberg-Lietz lebt am südlichen Hang des Wiehengebirges. Dank einer handwerklichen Ausbildung als Fotografin hat die diplomierte Sportjournalistin fundiertes Know-how im Bereich Optik. Das Grüne Abitur 2006 lenkte das Interesse in die jagdliche Richtung.