19. Januar 2024
Seit dem 1. November 2023 ist Büchsenmachermeister Jens Ziegenhahn der Nachfolger von Peter Arfmann, der das Waffenmuseum Suhl seit 2007 leitete. WM-Intern hat nachgefragt, wie es dazu kam, wie er beide Aufgaben unter einen Hut bekommt und was er sich für die Zukunft des Museums vorstellt.
Herr Ziegenhahn, Sie sind nun Leiter des Suhler Waffenmuseums. Was motivierte Sie, sich für diese Position zu bewerben?
Meine Motivation war es, das Museum in eine zukunftsfähige Richtung zu lenken und die Suhler Traditionen für kommende Generationen zu bewahren. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Geschichte und Bedeutung Suhls durch das Museum zu vermitteln.
Wie planen Sie, Ihre Rolle im Museum mit der Leitung Ihrer eigenen Firma zu vereinbaren?
Das ist eine Herausforderung, aber durch die Unterstützung meines Teams in beiden Bereichen und effektive Organisation ist es möglich, beides zu managen. Meine Firma hat Priorität, aber ich bin zuversichtlich, dass ich beide Aufgaben erfolgreich ausführen kann.
Was sind Ihre Hauptziele als neuer Museumsleiter?
Mein Hauptziel ist es, das Waffenmuseum stärker in das touristische Konzept der Region zu integrieren und es eng mit dem Schießsportzentrum und der lokalen Gemeinschaft zu verbinden. Ich möchte das Museum als zentralen Bestandteil der Suhler Identität etablieren.
Wie gedenken Sie, Ihre Erfahrungen als Büchsenmachermeister in Ihre Arbeit im Museum einfließen zu lassen
Als Büchsenmacher bringe ich ein tiefes Verständnis für die Handwerkskunst und Geschichte der Waffenerstellung mit. Diese Kenntnisse möchte ich nutzen, um die Ausstellungen lebendiger und authentischer zu gestalten.
Wie haben die Wendezeiten Ihre berufliche Laufbahn beeinflusst?
Die Wendezeit war eine Zeit großer Veränderungen und Möglichkeiten. Sie ermöglichte mir, meinen Meisterbrief zu erlangen und meinen eigenen Weg in der Büchsenmachertradition zu gehen, auch wenn dies bedeutete, neue Wege zu beschreiten.
Erzählen Sie uns bitte mehr über die Bedeutung der Suhler Waffentradition und wie das Museum diese vermittelt?
Suhl hat eine reiche Geschichte in der Waffenherstellung. Das Museum zeigt nicht nur die technische Entwicklung, sondern auch die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte, die Suhl zu einem Zentrum der Waffenherstellung gemacht haben.
Welche Rolle spielt Ihr Team bei der Verwaltung Ihres Unternehmens und des Waffenmuseums?
Beide Teams – das in meiner Firma und das im Museum – sind entscheidend. Sie ermöglichen es mir, beide Verpflichtungen zu erfüllen. Ihre Unterstützung und Expertise sind unerlässlich für den Erfolg sowohl der Firma als auch des Museums.
Wie reagieren Sie auf skeptische Stimmen, die sich aus Ihrer ungewöhnlichen Doppelrolle als Handwerksmeister und Museumsleiter ergibt?
Ich verstehe, dass diese Kombination ungewöhnlich ist, aber ich sehe es als Chance, frische Perspektiven ins Museum zu bringen. Mein Ziel ist es, durch meine Arbeit eventuelle Zweifel auszuräumen und das Museum erfolgreich zu führen.