Sportliche Disziplinen: Silhouetten-Schießen

In der Serie Sportliche Disziplinen stellt WM-Intern unterschiedliche Disziplinen der jeweiligen Schießsportverbände vor und geht dabei auf die Anforderungen an die verwendeten Sportgeräte ein. Unter den zahlreichen Möglichkeiten zur Auswahl eines schießsportlichen Wettkampfes befindet sich die Disziplin Silhouetten-Schießen beim Verband Bund Deutscher Sportschützen, die international in das Regelwerk der 1992 gegründeten IMSSU, der International Metallic Silhouette Shooting Union, eingebettet ist.
Ein Blick in den 50 Meter Aufbau eines Silhouetten-Wettkampfes.
Ein Blick in den 50 Meter Aufbau eines Silhouetten-Wettkampfes, hier vom 1. MV-Pokal in Parchim, ausgerichtet von der Parchimer Schützengilde und der SLG Neukloster. © Martin Schmelzer
Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on xing
Share on whatsapp
Share on email

Die Ursprünge dieser Sportart liegen in Mexiko, wo seit dem frühen 20. Jahrhundert zunächst auf lebendige Tiere, und seit 1948 auf Metallziele mit der äußeren Form von Tieren geschossen wurde. Über die Vereinigten Staaten von Amerika verbreitete sich die Disziplin in der ganzen Welt und heute sind die Wettkämpfe in einer Vielzahl von Ländern etabliert. Die letzten Weltmeisterschaften fanden im Jahr 2022 in Schweden statt.

Die Ziele beim Silhouette Schießen stellen Hühner, Schweine, Truthähne und Widder, in zunehmender Entfernung vom Schütze, dar. Die Größe wird jeweils an die Kategorie und die verwendeten Waffen angepasst, das Material ist Stahl. Ein Wertungsdurchgang besteht aus 40 Zielen und pro Ziel wird nur ein Schuss abgegeben. Als Schießzeit für jeweils 5 Silhouetten sind zwei bis zweieinhalb Minuten vorgesehen. Die Ziele müssen umfallen, um gewertet zu werden.

Internationale Disziplinen

In den internationalen Disziplinen gehen die Schießentfernungen von 25 bis 100 Meter in den Kleinkaliberkategorien und von 50 bis 500 Meter in den Zentralfeuerdisziplinen, was den üblichen Rahmen der Möglichkeiten in Deutschland sprengt. Bei den Kurzwaffen muss eine Produktions-Pistole oder ein Produktions-Revolver seit mindestens einem Jahr auf dem Markt und in einer Mindestzahl von 35 Stück produziert sein. Das Kaliber liegt zwischen 5,45 mm und 8,5 mm oder es muss ein bekanntes Kurzwaffen-Magnumkaliber sein. Bei der Feldpistole ist die Hülsenlänge auf 35,64 mm begrenzt oder es muss sich ebenfalls um eine Magnumpatrone handeln. Im Kleinkaliberbereich sind die Munitionsvarianten .22 kurz, .22 lang oder .22 lang für Büchsen vorgesehen. 

Bei den Langwaffen unterscheidet das Sporthandbuch zwischen einer Silhouette-Rifle und einer Hunting-Rifle, wobei letztere mit 4,2 kg zulässigem Waffengewicht 400 Gramm leichter als die zuerst genannte ist, und das äußere Erscheinungsbild einer typischen Jagdwaffe entsprechen muss. Das Kaliber liegt jeweils zwischen 6 mm und 8 mm. In den Kleinkaliber-Varianten gibt es eine Entsprechung der Silhouette-Rifle und mit der Light-Rifle eine auf 3,9 kg Waffengewicht begrenzte Variante. 

Silhouetten-Schießscheiben in Form von Schweinen.
Zwei Silhouetten vom Typ Schwein aufgestellt auf dem Ständer. Sowohl die Farbe der Ziele als auch der Balken des Ständer weisen deutliche Wettkampfspuren auf. © Martin Schmelzer

Nationale Disziplinen

Für die Anpassung an die in Deutschland vorherrschenden Rahmenbedingungen bei den Schießständen werden die Ziele in Entfernungen zwischen 25 und 50 Meter aufgestellt und die Auswahl der zulässigen Waffen an die im BDS-Sporthandbuch des Standardprogramms häufig benutzen Sportgeräte angelehnt. Vorgesehen sind Pistolen, Revolver, Unterhebel- und Vorderschaftrepetierbüchsen sowie Selbstladebüchsen als Kurzwaffenzentralfeuer- und Randfeuer-Varianten, wobei außer bei den Repetierbüchsen jeweils auch Optionen für eine beliebige optische oder elektronische Visierung gegeben sind. Weitere Kategorien existieren für Luftpistolen, Luftgewehre und Langwaffen für Schwarzpulverpatronen mit einem Baujahr vor 1896 oder entsprechende Replikas. Für die nationalen Disziplinen werden keine Bedürfnisbefürwortungen erteilt.

www.bdsnet.de 
www.imssu.org
www.psg1410.de/Termine

Über den Autor/in

Martin Schmelzer

Martin Schmelzer

Martin Schmelzer … ist 48 Jahre alt. … ist Diplom-Kaufmann. … wohnt in Niedersachsen. … ist seit 2017 Sportschütze im BDS, Schwerpunkt Fallplattenschießen, Steel und IPSC. … ist seit 2019 Jagdscheininhaber.