User-Generated-Content – Bitte recht privat!

Werben lassen: User-Generated-Content (UGC) beschreibt Inhalte im Internet, die von Nutzern selber erstellt werden. Das reicht von Beiträgen über Katzenvideos in den sozialen Medien bis zu Produktbewertungen in Online-Shops.
Screenshot des YouTube-kanals Gunvlog
Keneth Smith betreibt mit seinem Gunvlog einen Kanal, auf dem er Themen wie das Waffenrecht, den Schießsport und eben Produkttests präsentiert. www.youtube.com/c/gunvlog

Der Begriff User-Generated-Content kommt aus dem Englischen und kann mit „nutzergenerierte Inhalte“ übersetzt werden. User-Generated-Content umfasst alle digitalen Inhalte, um die sich nicht die Anbieter einer Seite kümmern. Wie der Name schon verrät, bezeichnet User-Generated-Content nämlich nur solchen digitalen Inhalt, der von den Nutzern einer Seite selber erstellt wird. Beispiele für UGC sind Blogbeiträge, Einträge bei Wikipedia, Produktrezensionen bei Amazon, Design-Entwürfe bei 12Designer oder Restaurantbewertungen bei Qype und vieles mehr.

Laut einer Bazaarvoice-Studie vertrauen Kunden vor allem User-Generated-Content in Bezug auf ihre Kaufentscheidung. Social Media etabliert sich daher zunehmend zum alltäglichen Vertriebskanal: Online-Konsumenten werden so immer mehr zum „erweiterten Verkaufspersonal“ für Firmen.

40 Prozent der Online-Käufer gaben in der Studie an, dass User-Generated-Content wie etwa Bewertungen oder Produktfotos ihre Kaufentscheidung positiv beeinflusst. Stammen die Fotos von anderen Usern, erhöht sich bei fast drei Viertel der Befragten die Kaufbereitschaft. Über die Hälfte zieht professionellen Fotos gar UGC vor und fühlt sich in ihrer Kaufentscheidung sicherer. 42 Prozent würden eher Produkte kaufen, die nicht mit professionellen Fotos versehen sind. UGC kann zudem die Performance von Werbung steigern, denn 22 Prozent der Verbraucher tätigen eher einen Kauf, wenn Produkte mit einer Rezension beworben werden. Kundenbewertungen sind auch für 64 Prozent der Brands und Einzelhandelsunternehmen der einflussreichste Faktor bei Verkäufen. Auch durch Kunden erstelltes Foto- und Videomaterial ist für 43 Prozent eine wichtige Quelle für Werbung. Viele Firmen haben daher Social Commerce generell in ihre Strategie integriert.

Vom Websitebesucher zum Käufer: Conversion

Laut der Studie kann UGC die Conversion-Rate um bis zu 144 Prozent steigern und zu einem Umsatzplus von 162 Prozent pro Website-Besucher führen. Dies müssen Händler und Brands jedoch zu nutzen wissen. „Your brand is no longer yours“, zu Deutsch: „Deine Marke gehört nicht länger dir“, warnt Keith Nealon, CEO von Bazaarvoice. Jeder könne online die eigenen Erfahrungen mit der Marke teilen und ihre Wahrnehmung auf Kundenseite beeinflussen. Einer von drei Online-Käufern sieht dabei Shops mit guten Online-Bewertungen als vertrauenswürdig an. Über die Hälfte der Befragten (60 Prozent), gibt an, dass negative Berichte für sie bei der Kaufentscheidung den gleichen Stellenwert haben wie positive. Bei Rezensionen sollte aber darauf geachtet werden, dass die Bewertungen, egal ob gut oder schlecht, authentisch und relevant sind. Guter Content, der von verifizierten, nachvollziehbaren Quellen kommt, schafft Vertrauen, Loyalität und treibt die Conversion voran.

Wie kann man UGC für sein Geschäft nutzen?

„Wir befinden uns in einer Ära jenseits der traditionellen Mikro- und Makro-Influencer. Verbraucher wollen sich vermehrt von Alltagsinfluencern und deren Inhalten inspirieren lassen. Über 80 Prozent suchen aktiv nach nutzergenerierten Inhalten, um ihre Kaufentscheidungen zu untermauern. Doch auch nach dem Kauf greifen mehr als 70 Prozent auf UGC zurück, um sich zu erworbenen Produkten inspirieren zu lassen. Durch die Integration von UGC in alle Touchpoints können Marken inoffizielle Botschafter einsetzen, die eine echte Verbindung zu ihren Followern und ihrem Publikum haben. Das Fachwissen des Influencers sowie die Authentizität der Inhalte sind für die Verbraucher vorrangige Faktoren und sollten für Brand Manager bei der Entwicklung künftiger Kampagnen eine wichtige Rolle spielen“, empfiehlt Ed Hill von Bazaarvoice. 

https://tinyurl.com/alltagsinfluencer

https://www.youtube.com/@gunvlog

Über den Autor/in

Miriam von Chamier

Miriam von Chamier

Miriam von Chamier lebt als freie Redakteurin in der Nähe von Köln. Einer der Schwerpunkte ihres Schreibens liegt im Bereich Marketing und B2B. Darüber hinaus ist sie immer auf der Suche nach aktuellen und interessanten Themen, die es lohnen, darüber zu berichten.