Nachhaltigkeit: Sparen für die Umwelt

Bereits im ersten Teil unseres Branchenberichts wurde deutlich, dass viele Firmen auf Nachhaltigkeit setzen – manche erst seit Kurzem, einige schon seit längerer Zeit. Die Umwelt zu schonen, ist das Eine. Durch das Einsparen von Energie durch die Optimierung von Prozessen oder modernisierte Anlagen lassen sich jedoch langfristig auch bare Euro sparen. Die Verwendung von recyceltem Material ist nicht unbedingt günstiger, hier spielt der Nachhaltigkeitsgedanke die größere Rolle. Auch das Thema „zufriedener Mitarbeiter“ spielt bei einigen Firmen in den Nachhaltigkeitsgedanken hinein.
Ein frisch gepflanztes Bäumchen bei der Böker-Aktion für mehr Nachhaltigkeit
© Böker
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Auch Verbraucher und Verbraucherinnen fordern zunehmend Nachhaltigkeit bei Marken ein. Laut einer Umfrage im Auftrag von Klarna ist es 36 Prozent der Deutschen wichtig, dass Marken und Einzelhändler umweltverträglich handeln. Allerdings übersetzen weniger Endverbraucher diesen Anspruch in das eigene Konsumverhalten. Nach Marken, die ethisch und nachhaltig sind, suchen nur 23 Prozent der Befragten aktiv. Dabei orientieren sich Verbraucher oftmals an den offiziellen Angaben der Marken: Je besser sie informiert sind, desto eher können sie nachhaltig einkaufen. Bei den Big Playern geht die Telekom mit Riesenschritten voran: In der künftigen Geschäftsfahrzeugflotte in Deutschland soll es keine Fahrzeuge mit Verbrennermotoren mehr geben. Auch interessant: Im Februar startete die Telekom die auf zunächst sieben Folgen angelegte Infotainment-Reihe „Heute retten wir die Welt! Ein bisschen.“ Darin werden Themen rund um Umwelt- und Klimaschutz sowie sozialer Teilhabe leicht und locker kommuniziert. Oder Beispiel Tchibo: In den 17 Jahren Aufbauarbeit pro Nachhaltigkeit wurde die Marke schon mehrfach ausgezeichnet. Für Geschäftsführer Pablo von Waldenfels ist klar: „Der Fokus geht weg vom nachhaltigen Produkt hin zum Unternehmen. Am Ende muss das Material des T-Shirts natürlich nachhaltig sein – oder der Kaffee fair gehandelt. Aber die Kundin guckt auf das ganze Unternehmen.“

Blaser Group, Alexandra Berton

Cover des Nachhaltigkeitsberichtes 2021 von Blaser

„Wir erstellen seit vergangenem Jahr regelmäßig einen Nachhaltigkeitsbericht, um Kunden und Partner über unsere Projekte und Maßnahmen zu einem noch nachhaltigeren Wirtschaften zu informieren. Dabei geht es nicht nur um ökologische oder energierelevante Kriterien, sondern beispielsweise auch um Themen aus dem Bereich Personal, wo es im Rahmen von #blasercare ein kontinuierliches Gesundheitsprogramm für Mitarbeiter gibt.“

Durch den Ausgleich der unvermeidbaren CO2-Emissionen, welche trotz modernsten Produktionsmethoden und einem effizienten Ressourceneinsatz entstehen, wirtschaftet die Blaser Group über alle Marken und Standorte hinweg weltweit CO2-neutral.

Außerdem überprüft die Blaser Group bereits seit Jahren Möglichkeiten, eine additive Fertigung in die Produktionsprozesse zu integrieren. Der Einstieg in den 3D-Druck im Jahr 2021 war daher nur konsequent. Beim 3D-Druck werden Bauteile schichtweise aufgebaut, das heißt statt aufwendig hergestellte Rohmaterialien im Fräs- oder Drehverfahren auf die benötigte Form zu reduzieren, wird hierbei nur so viel Werkstoff verbraucht, wie für das Bauteil tatsächlich benötigt wird. Für den gesamten Herstellungsprozess sinkt gleichzeitig der Energieverbrauch des einzelnen Bauteils. Außerdem sind nur in sehr geringem Ausmaße Hilfsstoffe notwendig, so dass auch hier Rohstoffe und Energie eingespart werden können.

Im Oktober 2022 hat die Blaser Group mit den Marken Blaser, Mauser, J.P. Sauer & Sohn, Liemke, Minox und Rigby erneut den Status „Klimaneutral durch Kompensation mit Klimaschutzzertifikaten“ erhalten. „Wir freuen uns, dass wir auf diese Weise sofort klimaneutral arbeiten können“, sagt Dr. Jens Uwe Drowatzky. Das Thema Nachhaltigkeit ist für ihn viel mehr als bloß ein aktueller Trend, sondern gehört zur DNA der Blaser Group, da „der verantwortungsvolle Umgang mit unserem natürlichen Lebensraum schon immer ein wesentlicher Bestandteil der Jagd ist“, erläutert Drowatzky. So führt die Jagd geradewegs zu dem Ziel, im Einklang mit der Natur zu leben.

www.blaser-group.com/nachhaltigkeit

Böker Messer-Manufaktur, Andrea Felix-Dalichow

Ein Mann pflanzt ein Bäumchen
Ein Mann pflanzt ein Bäumchen
© Böker

„Nachhaltigkeit verstehen wir bei Böker als integralen Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie zur Schaffung eines qualitativen Mehrwerts für Mensch und Umwelt über Generationen hinweg. Als Hersteller hochwertiger Produkte verwenden wir zu einem Großteil nachwachsende Rohstoffe und sind uns ganzheitlich der ökologischen, ökonomischen und sozialen Verantwortung bewusst, sodass wir kontinuierlich unser Handeln im Hinblick auf die Optimierung aller betrieblichen Prozesse konsequent hinterfragen. Wir fühlen uns unserer Umwelt verpflichtet und versuchen jeden Tag verantwortungsvoll und nachhaltig mit ihr umzugehen. Unser Konzept der Nachhaltigkeit beginnt mit der sorgsamen Auswahl der Werksstoffe von bevorzugt lokalen Partnern und mündet in der lebenslangen Garantie unserer Messer. Über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg reduzieren wir den Material- und Ressourcenverbrauch und führen überschüssiges Material wieder einem Produktionsprozess zu. Der kostenlose Böker Nachschärfservice verlängert die Nutzungsdauer der Messer erheblich und vermeidet gleichzeitig eine unnötige Materialverschwendung im Vergleich zu günstigen Wegwerfmessern – denn Langlebigkeit ist nach unserem Verständnis eine tragende Säule der Nachhaltigkeit. Die Verpackungen unserer Produkte optimieren wir auf ein Minimum an Materialeinsatz, ohne dabei funktionelle noch optische Aspekte zu vernachlässigen. Die Natur ist unser größter Lieferant, weswegen wir ihr etwas zurückgeben möchten. 2020 wurde im Rahmen der Böker Baumpflanzaktion in Kooperation mit dem FWV Bergisches Land ein umfangreiches Wiederaufforstungsprojekt umgesetzt, bei dem über 12.000 Jungbäume im Bergischen Land gepflanzt werden konnten. Wir verstehen diese Maßnahme als Startschuss zur weiteren Verringerung des ökologischen Fußabdrucks und planen in Zukunft weitere interessante Projekte, um den Gedanken der Nachhaltigkeit weiterzuführen.

www.boker.de

Umarex, Axel Hieronymus

Projektstudie zum Neubau des Umarex-Headquarters
© Umarex

„Der Neubau unseres zukünftigen Headquarters befindet sich aktuell in Arbeit. Mit Abschluss des Baus gewährleistet eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 112,8 kW den gesamten Betriebsbedarf des Neubaus und speist darüber hinaus in das Netz ein. Mit einer Energieeffizienz nach EG-55-Standard leistet Umarex damit einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz und investiert nachhaltig mit erneuerbarer Energie in eine grüne Zukunft. Bereits heute bieten wir unseren Mitarbeitern ein Business-Bike-Leasing an, das aktiv genutzt wird, um auf den Arbeitswegen das Auto stehen zu lassen. Auch bieten wir Mitarbeitern mit Elektrofahrzeugen und Hybriden die Möglichkeit, ihr Auto auf dem Firmengelände zu laden.“

www.umarex.de

Hier geht’s zum ersten Teil unseres Nachhaltigkeitsberichtes der Branche.

Über den Autor/in

Adina Riesenberg-Lietz

Adina Riesenberg-Lietz

Adina Riesenberg-Lietz lebt am südlichen Hang des Wiehengebirges. Dank einer handwerklichen Ausbildung als Fotografin hat die diplomierte Sportjournalistin fundiertes Know-how im Bereich Optik. Das Grüne Abitur 2006 lenkte das Interesse in die jagdliche Richtung.