Die Silky Outback Edition im Test

Gut gesägt: Gegründet 1919 in Japan erlange Silky bald einen ausgezeichneten Ruf für seine hochwertigen Sägen. Seitdem gilt der japanische Hersteller als einer der Vorreiter bei der Entwicklung und Herstellung von Sägen in modernen Verfahrensweisen. Gut ein Jahrhundert später schätzen Anwender rund um den Globus die effizienten Werkzeuge. Als exklusiver Importeur vertritt das niederländische Familienunternehmen De Wild B.V. Silky in Europa.
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Silky Sägen zeichnen sich durch mehrere Eigenschaften aus. Das Sägeblatt kann in zwei verschiedenen Positionen arretiert werden, um je nach Situation die ergonomischste Handhabung zu ermöglichen. Die Zähne werden mit Präzision im Blatt eingeschliffen, jeweils mit vier Schneidflächen. Im Vergleich zu einer europäischen Säge sind die Zähne nicht geschränkt und laufen gerade, so dass die Schneidfläche direkt in das Material schneidet und dabei etwa 50 % weniger Schnittgut zerstört. Die Blätter sind bikonkav geschliffen, wobei der untere Teil (an den Zähnen) am dicksten ist, der obere Teil etwas dünner und das Blatt in der Mitte am dünnsten ist. Diese Konstruktion hat mehrere Vorteile:

1. Weniger Aufwand benötigt beim Sägen: ermöglicht sehr schnelles sägen

2.hrt Sägemehl mühelos ab: bleibt nicht im Holz stecken

3. Sehr sauberer Sägeschnitt: ohne das Holz zu brechen oder zu reißen, bilden sich kaum Splitter

 
Nahaufnahme wie eine Hand den Griff der Säge umschließt
Das Gefühl in der Hand ist etwas härter als bei den üblichen GOM-Gummigriffen von Silky, bietet aber mehr Griffigkeit bei Feuchtigkeit und schmierigen Substanzen. © Silke
Drei Silke-Sägen in verschiedenen Größen auf Holzuntergrund
Die Sägeblätter können nach bei Bedarf oder je nach Geschmack ausgetauscht werden.

Der Pocketboy ist das kompakteste und vielseitigste Modell von Silky und hat sich schon in seiner früheren Version mit gelb-orangem Gummigriff im Waidwerk bewährt. Die ausgefeilte Konstruktion der Sägeblätter, die ursprünglich für saubere Schnittkanten bei Bäumen entwickelt wurde, wirkt sich auch positiv beim Zerwirken von Wildbret aus. Knochen und Fleisch werden gleichermaßen sauber durchtrennt. 

Für die Outback Edition wählt Silky ein dickeres und steiferes Sägeblatt. Zur Verlängerung der Lebensdauer wird das Blatt mit einer Nickel-Zinn-Verbindung beschichtet, die die Lebensdauer der Klinge verlängert. Es ist eine dunkle, nicht reflektierende Rotgussfarbe, die der Säge auch ein taktisches Aussehen verleiht. Der Vorteil von Nickel ist das das Material sich besser in Ecken eingießen lässt. Die Dicke der Nickelbeschichtung ist damit überall gleich, was wiederum eine glatte Oberfläche und weniger Materialverlust gewährleistet. 

Dank einer Kerbe im vorderen Drittel des Blattes lässt sich die Säge auch mit Handschuhen einfach ausklappen. Der Griff besteht aus einem Holz-Kunststoff-Verbundmaterial, das warm und angenehm in der Hand liegt. Der kompakte Pocketboy wird in der Outback Edition standardmäßig mit einem transparenten Hartschalenetui geliefert. Allerdings passt die Klappsäge komfortabel in die Messertaschen der meisten handelsüblichen Jagdhosen. Hier lohnt es sich die Lanyard-Öffnung am Griff zu nutzen und mit einem Lederriemen oder Paracord zu versehen, um die Säge einfacher aus der Tasche zu ziehen.

Die Schnittgeschwindigkeit der kompakten Säge ist beeindruckend. Tatsächlich wird die Schneidleistung nur durch die relativ kurze Klingenlänge begrenzt. Der gebogene Griff liegt angenehm in der Hand und hat einen ausgeprägten Knauf, damit er nicht aus der Hand rutscht. Mit dieser Säge kann man auch bei Nässe länger und ermüdungsarm arbeiten, ohne Blasen zu bekommen. Anfangs kann es vorkommen, dass man versehentlich die Hebelverriegelung drückt, wodurch sich die Klinge nach hinten löst. Ein fester „Hammergriff“ bei dem man den Daumen statt auf dem Rücken um den Griff legt, verhindert dies. Um die Leistungsfähigkeit der Klinge beizubehalten, muss sie sauber gehalten werden. Gerade durch die feinen Zähne sammelt sich Schnittgut, was nach dem Einsatz entfernt werden muss. 

Eine Nahaufnahme der Sägezähne des Sikky-Pocketboy
Dank ihrer patentierten Zahnung gehören Silky Handsägen zu den schnellsten auf dem Markt. © Silky
Aufbrechen eines Stück Wildes.
Klare Schnittkanten mit minimaler Wildbrettentwertung durch Reißen, Fleddern oder Knochensplitter freuen jeden Waidmann.

Die induktiv gehärteten Zähne der Outback Edition bringen Vor-und Nachteile mit sich. Die Spitzen der Zähne werden für den Bruchteil einer Sekunde auf eine sehr hohe Temperatur gebracht. Da nur die Spitze (oder die Schneide) des Zahnes erwärmt wird, behält der Rest seine Flexibilität. Die Lebensdauer induktiv gehärteter Zähne ist laut Hersteller dreimal so hoch wie die der unbehandelten Zähne, sie können jedoch nicht nachgeschärft werden. Nach knapp einem Jagdjahr, in dem die Säge durch mehrere Decken, Schwarten und Knochen gegangen ist, zeigt sie noch immer die gleiche Schneidleistung. Dank des einfachen aber soliden Bolzenverschlusses können stumpfe oder kaputte Sägeblätter einzeln nachbestellt und schnell ausgetauscht werden. 

Die Beschichtung des Sägeblattes findet nach dem Einschleifen der Zähne statt. Dadurch bleiben diese länger scharf und rostbeständig. © Silky

Fazit

Die Outdoor Edition ist eine gelungene und solide Weiterentwicklung der bewährten Silky Klappsägen. Die verbesserte Griffigkeit und das stärkere Sägeblatt machen die „Boys“ von Silky zum idealen Jagdhelfer beim Zerwirken und anderen Revierarbeiten. Wer erfahrungsgemäß größere Stecken versorgen darf, sollte auch eine größere Variante in Erwägung ziehen. Das gebogene Sägeblatt des Gomboy sägt schneller und aggressiver als das gerade Sägeblatt des Pocketboy. 

www.silky-europe.de

www.de-wild.com/de/over-ons

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