Blackout-Gefahr in Deutschland?

Über lokale oder großflächige Stromausfälle, ja sogar über einen flächendeckenden, deutschlandweiten Blackout wird immer wieder spekuliert und diskutiert. Wie wahrscheinlich ist es, dass es in einzelnen Regionen zur Unterbrechung der Stromversorgung für Stunden, Tage oder einen noch längeren Zeitraum kommt? Wer wäre davon betroffen? Wie bereiten sich Städte und Kommunen auf Notsituationen – speziell in Krankenhäusern, Schulen und öffentlichen Einrichtungen – vor? Und was wäre für jeden einzelnen in einem solchen Fall zu tun?
Eine Grafik zur Blackoutgefahr in Deutschland im Winter 2022/2023
© Statista
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Die Szenarien variieren stark und reichen von Panikmache bis zu realistischen Vorsorgemaßnahmen. So hatte beispielsweise der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler, in einem Interview mit der „Welt am Sonntag“ im November letzten Jahres mit seiner Aussage über die Wahrscheinlichkeit von Blackouts im Winter für Aufregung gesorgt, als er lediglich die grundsätzliche Bedeutung von Vorsorgemaßnahmen hervorheben wollte. Die missverständliche Formulierung bedauerte das BBK und stellt in einer Pressemeldung klar: „Ein großflächiger Stromausfall in Deutschland ist äußerst unwahrscheinlich. Das elektrische Energieversorgungssystem ist mehrfach redundant ausgelegt und verfügt über zahlreiche Sicherungsmechanismen, um das Stromnetz bei Störungen zu stabilisieren. Ebenso wird die Wahrscheinlichkeit als gering angesehen, dass es regional und zeitlich begrenzt zu erzwungenen Abschaltungen kommt, um die Gesamtversorgung weiter sicherzustellen.“ 

Tatsache ist aber: Niemand weiß wirklich, was genau passieren könnte. Daher gilt es ohne Frage, den Verbrauch nach Möglichkeit selbst so weit einzuschränken, dass es gar nicht erst zu ernsthaften Engpässen in der Stromversorgung kommt. Würde allerdings der Fall eintreten, dass mehr Energie verbraucht als Strom produziert wird und die vorhandenen Reserven nicht ausreichen, käme es vermutlich erst einmal zu freiwilligen Lastabschaltungen einzelner Unternehmen bzw. zu einer kontrollierten kurzzeitigen Spannungsabsenkung in einzelnen Gebieten, damit das Stromnetz nicht komplett zusammenbricht. Solch ein Brown­out soll einen unkontrollierten, plötzlichen Blackout verhindern. 

Es empfiehlt sich also für den „Fall der Fälle“ soweit es geht vorbereitet zu sein. Und dabei ist es sinnvoll, sich klarzumachen, was alles vom Strom abhängig ist – abgesehen von der öffentlichen Infrastruktur (u. a. Beeinträchtigung des kompletten Verkehrs mit Straßenlaternen, Ampelanlagen, Bahnen, Fernzügen) und der Wirtschaft (u. a. Absturz von Computersystemen, Produktionsmaschinen). Denn das Bewusstsein für mögliche Ausfälle im (mehr oder weniger) privaten Bereich nicht nur von sämtlichen Lampen und Küchengeräten wie Kühlschrank oder Herd, von Radio und TV, von Telefon und Internet, sondern auch die eingeschränkte Nutzung von aufladbaren technischen Geräten und des gesamten Fuhrparks an E-Mobilität, hilft vermutlich bei der entsprechenden Vorsorge. Nützliche Tipps sowie auch Ratgeber mit Checklisten zum Thema Notfallvorsorge bietet beispielsweise das BBK. 

https://tinyurl.com/bdzb3a5t

Über den Autor/in

Miriam von Chamier

Miriam von Chamier

Miriam von Chamier lebt als freie Redakteurin in der Nähe von Köln. Einer der Schwerpunkte ihres Schreibens liegt im Bereich Marketing und B2B. Darüber hinaus ist sie immer auf der Suche nach aktuellen und interessanten Themen, die es lohnen, darüber zu berichten.